Sexualtherapie
"Sexuelle Gesundheit ist ein Zustand physischen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf die Sexualität. Sie bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, Funktionsstörungen oder Gebrechen. Sexuelle Gesundheit setzt einen positiven und respektvollen Zugang zu Sexualität und Beziehungen voraus, wie auch die Möglichkeit, genussvolle und risikoarme sexuelle Erfahrungen zu machen, die frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt sind."
Adaptiert von World Health Organization - WHO (2012)
Was bedeutet Sexualtherapie und Sexualberatung ?
Sexualität und sexuelle Gesundheit sind wichtige Bestandteile unseres Lebens und unseres Wohlbefindens. Probleme, Schwierigkeiten oder Unsicherheiten in diesem Bereich können unsere Lebensqualität, unser Selbstwertgefühl und unsere Beziehungen erheblich beeinträchtigen.
Mit der Sexualtherapie und Sexualberatung biete ich einen sicheren und geschützten Rahmen, um diese Probleme zu besprechen, Lösungen zu finden, negative Gefühle, Gedanken und kontraproduktives Verhalten zu verändern und positive Erfahrungen, Wohlbefinden und ein befriedigendes Sexualleben zu fördern.
Die psychologische Sexualtherapie ist eine spezielle Form der Psychotherapie und somit ein wissenschaftliches Heilverfahren zur Behandlung von Problemen und Leidenszuständen im Bereich der Sexualität. Sie ist in der Regel indiziert, wenn sich Probleme im sexuellen Bereich bereits verfestigt haben.
Sind die Probleme noch nicht so gefestigt, kann eine Sexualberatung ausreichen, sie ist also in der Regel eher präventiv und aufklärend. Im Vordergrund stehen Informationsvermittlung, Aufklärung und Unterstützung bei sexuellen Fragen, Unsicherheiten und Sorgen sowie praktische Tipps zur Gestaltung eines befriedigenden Sexuallebens.
Wann hilft Sexualtherapie oder Sexualberatung ?
Sexuelle Probleme und Schwierigkeiten können vielfältig, individuell unterschiedlich und oft belastend sein.
Häufig äußern sie sich in Form von:
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Sexuelle Funktionsstörungen wie Erektionsprobleme, vorzeitige oder verzögerte Ejakulation, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Penetration, Vaginismus, mangelnde Lubrikation, vermindertes sexuelles Verlangen, Erregungs- und Orgasmusprobleme.
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Unzufriedenheit, Frustration oder Enttäuschung über das eigene Sexualleben oder den eigenen Körper, verbunden oft mit Ängsten, hohem Leistungsdruck und hohen Erwartungen, Ekel- und Schamgefühlen, negativem Körperbild oder Selbstwertproblemen.
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Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft wie Schwierigkeiten, offen über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen, Grenzen zu setzen, Konflikte, die einem befriedigenden Sexualleben im Wege stehen.
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Unsicherheiten in Bezug auf die eigene sexuelle Identität, Orientierung oder Präferenzen oder Schwierigkeiten, diese zu akzeptieren.
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Auswirkungen vergangener traumatischer oder negativer Erfahrungen auf das aktuelle Sexualleben.
Bei diesen und anderen Problemen kann Sexualtherapie oder Sexualberatung eine Hilfe zum Verständnis der sexuellen Problematik und zu möglichen Lösungen sein.
Wie verläuft eine Sexualtherapie ?
Die Grundstruktur einer psychologischen Sexualtherapie bei mir ähnelt der einer Psychotherapie. Sie folgt also einem strukturierten Ablauf, den ich dann an die Eigenheiten der Person adaptiere. Sie besteht in der Regel aus folgenden Phasen, die je nach Art des Problems, den verfügbaren Ressourcen der Person und der Schwere der Symptomatik unterschiedlich lange dauern können.
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Erstgespräch zur Klärung des Anliegens und Festlegung der Ziele
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Diagnostik, Anamnese und Therapieplanung
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Durchführung der Behandlung
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Rückfallprävention und Konsolidierung der Fortschritte
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Therapieende
Im Erstgespräch werden Ihre Anliegen und Ziele geklärt. Es wird über Ihre Probleme und Schwierigkeiten gesprochen und darüber, wie eine Sexualtherapie Ihnen dabei helfen kann. Manchmal stellt sich im Laufe des Gesprächs heraus, dass eine Sexualberatung ausreichend ist. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Probleme noch nicht verfestigt haben. In diesem Fall können spezifische Ratschläge, Informationen oder Übungen hilfreich und ausreichend sein.
Im Erstgespräch wird auch geklärt, ob eine Einzel- oder Paartherapie sinnvoller ist. Diese Entscheidung hängt von den individuellen Bedürfnissen und der spezifischen Situation der Person oder des Paares ab.
Auf der Grundlage Ihrer spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen entwickle ich dann einen maßgeschneiderten Therapieplan. Dieser kann unterschiedliche Methoden beinhalten, wie z.B. Gesprächstherapie und Übungen, die Sie zwischen den Sitzungen zu Hause alleine oder mit einem:r Partner:in ausprobieren können. Eine wichtige Rolle in der psychologischen Sexualtherapie spielt das Erkennen und Bearbeiten von Gedanken, Mustern, Einstellungen, Verhaltensweisen, Körperempfindungen und Gefühlen, die nicht hilfreich oder belastend sind und die sexuelle Problematik aufrechterhalten. Gleichzeitig werden vorhandene Ressourcen gestärkt und bei Bedarf neue Fähigkeiten entwickelt, die das Erleben positiver Erfahrungen ermöglichen.
Mein Ansatz zur Sexualtherapie
Da die psychologische Sexualtherapie eine spezielle Form der Psychotherapie ist, fließen meine Kompetenzen und mein therapeutischer Ansatz in die Sexualtherapie ein. Das bedeutet, dass meine psychotherapeutische Haltung, viele Methoden und mein Verständnis psychologischer Prozesse, die ich in der Psychotherapie anwende, auch in der Sexualtherapie genutzt werden können.
In der Sexualtherapie betrachte ich Sexualität grundsätzlich als etwas Natürliches, Gesundes und Wertvolles. Ich unterstütze eine selbstbestimmte Sexualität, in der sexuelle Wünsche und Präferenzen erkundet und ausgelebt werden können, solange sie auf gegenseitigem Konsens beruhen, alle Beteiligten respektieren und niemandem schaden.
Die Themen, die in der Sexualtherapie und Sexualberatung besprochen werden, sind oft sehr sensibel. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, eine vertrauensvolle und nicht wertende Atmosphäre zu schaffen. Ich stehe für eine offene und respektvolle Kommunikation; mit mir können alle Aspekte der Sexualität besprochen werden. Alle Gespräche sind vertraulich und werden mit höchster Sensibilität behandelt.
Wie in der Psychotherapie arbeite ich auch in der Sexualtherapie integrativ, schulenübergreifend und mit evidenzbasierten Methoden (Evidence-based medicine), d.h. mit therapeutischen Ansätzen und Techniken, deren Wirksamkeit durch empirische Studien und klinische Daten belegt ist. Dabei stütze ich mich auf neueste Erkenntnisse aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie Psychologie, Psychotherapie- und Sexualtherapieforschung, Sexualmedizin, Neurowissenschaften und Sozialwissenschaften.
Die Interventionen werden trotzdem immer individuell auf den Einzelnen oder das Paar zugeschnitten. Ich bemühe mich stets, die Sexualtherapie an Ihre Bedürfnisse, Ziele, Ihre persönliche Geschichte sowie Ihre Schwierigkeiten und Ressourcen abzustimmen und laufend anzupassen.
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